Popkörnchen

Eines der besten Brote, die ich je gegessen habe, war das Maisbrot nach einer Rezeptur von Maik Zukowski bei einem Backkurs von Mockmill. Ein furchtbar leckeres und super aromatisches Brot mit einer leichten „Popcorn Note“ hat meine Geschmacksnerven zum tanzen gebracht. 🙂

Dieses Geschmackserlebnis möchte ich unbedingt mit euch teilen und habe es deshalb in leicht abgewandelter Form nachgebacken.

Im Originalrezept wird das Maismehl nach einer 2500 Jahre alten Tradition selbst hergestellt. Maiskörner werden 2 Stunden in Asche gekocht, danach getrocknet und gemahlen. Ich habe Farina Bona verwendet. Hier werden die Maiskörner über offenem Feuer geröstet und gemahlen. Dieses Maismehl gibt es leider nur in wenigen Läden in der Schweiz.

Meinen Sauerteig hab ich vorher nach meiner Anleitung Sauerteigbrot aufgefrischt. Davon nehme ich nur 85 g, der Rest wandert in den Kühlschrank.

Im Rezept verwende ich einen kleinen Teil Buchweizenkörner, die ich vorher in der Pfanne angeröstet und dann in der Mockmill gemahlen habe.

Nu hab ich aber genug geschwallt. Auf geht`s zum Rezept.

Tipp

Ich habe meinen Kamut und den Weizen frisch gemahlen. Ihr könnt natürlich Weizenvollkornmehl und Khorasanweizen, die schon gemahlen wurden, verwenden. Die restlichen Zutaten sind unaustauschbar. 🙂

Sauerteig

40 g ASG
40 g Weizenvollkorn
40 g Roggenvollkorn
80 g Wasser

Zutaten vermischen und 6 bis 8 Stunden reifen lassen. Ob der Sauerteig reif ist, könnt ihr ganz einfach überprüfen. Nehmt einen winzig kleinen Teil vom Sauerteig und gebt ihn in ein Glas mit Wasser. Wenn er oben schwimmt, ist er reif für die Backerei.

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Autolyse

300 g Weizenmehl 550/ T55
100 g Kamut frisch gemahlen
75 g   Weizen frisch gemahlen
25 g   gerösteter Buchweizen
35 g   Farina Bona
375 g Wasser
85 g   Sauerteig

Das Wasser und den Sauerteig in eine Schüssel geben und mit dem Schneebesen solange verquirlen, bis sich der Sauerteig vollständig aufgelöst hat.

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Danach die Mehle dazu fügen und mit der Hand locker verkneten.

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Mit einem Tuch abdecken und 50 Minuten zur Autolyse stellen. Diese Zeit sollte unbedingt eingehalten werden.

Hauptteig

Autolyseteig
10 g Salz
10 g Olivenöl

Zutaten in der Knetmaschine 5 Minuten auf mittlerer Stufe kneten bis ein homogener Teig entstanden ist. Es folgt eine Teigruhe von 20 Minuten in einer geölten Schüssel. Anschließend wird er das erste Mal vom Rand zur Mitte hin gedehnt und gefaltet. Dieser Vorgang wird 2 weitere Male im Abstand von 20 Minuten wiederholt.

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Nach dem letzten s&f darf der Teig 1 Stunde ruhen. Anschließend zu einem runden Laib formen, mit etwas Wasser bestäuben und mit Urkornflocken/Haferflocken bestreuen. Ein rundes Gärkörbchen mit einem Tuch auslegen und den Laib darin platzieren.

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Abgedeckt 1 Stunde bei Raumtemperatur reifen lassen, bevor er für 12 bis 24 Stunden im Kühlschrank zur Stückgare gestellt wird.

Am Backtag wird der Laib direkt aus dem Kühlschrank abgebacken. Dafür heizt ihr den Backofen rechtzeitig auf 260 Grad auf. Den Laib nach gusto einschneiden und mit Schwaden für 10 Minuten anbacken. Temperatur auf 220 Grad reduzieren, den Dampf entweichen lassen und weitere 35 Minuten fertig backen.

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Panettone mit Pistazien und Schokidrops

Panettone, das traditionelle italienische Weihnachtsgebäck, was ich allerdings zu jeder Zeit naschen könnte.
Das typische Aroma erhält sie durch die Verwendung von Weizensauer bzw. Livieto Madre. Ich habe meine Madre in den letzten Tagen ziemlich getriezt. Sie hat mir schon fast leid getan, aber wat muss, dat muss. Um dieses super leckere Gebäck mit Eurem LM backen zu können, sollte sie sehr triebstark sein und einige Male vorher aufgefrischt werden.

Ein Richtwert: Die Livieto Madre muss sich nach dem Auffrischen in 3 Stunden verdoppeln. Erst dann ist sie  für eine Panettone bereit.

Besonders wichtig ist auch hier die Auswahl der Mehlsorte. Ich habe mich für Manitoba entschieden, da es einen sehr hohen Glutengehalt besitzt. Das Teiggerüst ist stark und sehr dehnbar. Es kann unglaublich viel Flüssigkeit aufnehmen. Hierbei spielt der Proteingehalt eine große Rolle.

Wichtig bei diesem Rezept ist das optimale Auskneten den Teiges. Führt auf jeden Fall den Fenstertest durch, um zu erkennen, ob das Glutengerüst voll entwickelt ist. Der Teig ist elastisch, lässt sich gut formen und kann als Gebäck gut aufgehen.

Verwendet bitte richtige Butter mit 82% Fettanteil. Um Himmels Willen keine Margarine oder ähnliches.

Plant einen ganzen Tag zum backen ein. Das Backen von Panettone erfordert Zeit und vor allem Geduld.

So nun kann es los gehen ?! … Wenn ihr alle Tipp`s beachtet und nach Rezept arbeitet, werdet ihr mit einer herrlichen Leckerei belohnt.

Viel Spaß und Erfolg beim backen wünsch ich Euch. 🙂

Vorteig 

Autolyse

200 g Manitobamehl
150 g Livieto Madre (TA 140)
135 g Milch

Die Zutaten per Hand miteinander verkneten und 30 Minuten zur Autolyse stellen. Während dieser Zeit rührt ihr

50 g Eigelb
50 g Puderzucker

zusammen und lasst das Gemisch 30 Minuten im Kühlschrank stehen.

Anschließend wird der Autolyseteig mit dem Eigelb- Zucker- Gemisch 6 Minuten im mittleren Gang geknetet.

60 g kalte Butter

in Stücken zum Teig geben und so lange weiter kneten, bis die gesamte Butter eingeknetet und ein geschmeidiger Teig entstanden ist.

Der Vorteig ist nun fertig und wird 4 bis 6 Stunden zur Gare gestellt. Ich habe ihn in ein großes Glas gegeben um zu sehen, wie er sich entwickelt. Für die Reifung des Vorteiges ist eine Temperatur von 30 Grad optimal. Ich benutze dafür eine Gärbox, eine Wärmedecke oder ähnliches tun es aber auch. Wer nichts von alledem zur Hand hat, kann den Teig auch bei Raumtemperatur reifen lassen, hierbei verlängert sich die Reifezeit auf bis zu 8 Stunden. Er sollte sich auf jeden Fall verdreifachen.

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Hauptteig

Vorteig
200 g Manitobamehl
100 g Milch
120 g Eigelb
50 g   Puderzucker
20 g   Honig oder Ahornsirup
Mark einer Vanilleschote
6 g     Salz
100 g Butter

Knetet zuerst den Vorteig, das Mehl und die Milch 4 Minuten im mittleren Gang. Danach wird das Eigelb nach und nach, der Zucker rieselnderweise und das Vanillemark dazu gegeben. Knetet den Teig so lange, bis er sich vom Schüsselrand löst. Das kann bis zu 8 Minuten dauern. Danach wird die kalte Butter in Stücken und das Salz zum Teig gegeben. Weitere 8 Minuten kneten und anschließend den Fenstertest nicht vergessen.

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Nun kommen 60 g Pistazien und 75 g Schokidrops ins Spiel. Gebt den Teig in eine geölte Wanne. Verteilt beides auf den Teig und rollt ihn einfach zusammen.

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Es folgt eine Teigruhe von 1 Stunde bei 30 Grad in der Gärbox. Während dieser Zeit 2 mal dehnen und falten.

Bereitet nun die Panettoneformen vor. Stecht dafür Holzspieße 1 cm vom unteren Rand entfernt durch die Formen, damit ihr sie später kopfüber aufhängen könnt.

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Nun wird der Teig in 3 Teile a 448 g geteilt, rund gewirkt und in den Panettoneformen verteilt.

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Es folgt eine Stückgare von 4,5 Stunden bei 30 Grad in der Gärbox, bei Raumtemperatur verlängert sich die Reifezeit . Der Teig sollte sich in den Formen mindestens verdoppelt, wenn nicht sogar verdreifacht haben.

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Den Backofen auf 180 Grad aufheizen und die Panettone 40 bis 45 Minuten backen. Ich hab sie auf der untersten Schiene auf Backstahl gebacken.

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Nach dem backen, sollten sie sofort kopfüber ein paar Stunden abhängen und auskühlen.

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Nun kommt die Stunde der Wahrheit .. das Innenleben. 🙂

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Luftig, wattig, locker und wunderbar faserig. Lasst sie euch schmecken und nicht nur an Weihnachten. 🙂

Eine Panettone zu backen, ist ein wenig aufwändiger und langwierig. Aber ihr werdet mit einem sehr feinen Gebäck belohnt.

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